Gemeinsam mit Geschäftsführer Sebastian Seidel von Globeflight, Global Solutions Engineering Director Freda Peng von DJI-Enterprise und Universitätsprofessor für optische Bathymetrie Gottfried Mandlburger von der TU Wien hatten vor dem offiziellen Release die Chance für euch den neuen Zenmuse L3 mit dem Vorgängermodell L2 zu vergleichen.
Augenscheinlich ist der neue L3 größer und demnach schwerer als der L2, was ihn gerade in Kombination mit der DJI M400 RTK (Nutzlast 6 kg) zu einer perfekten Kombination macht. Damit sind auch Flugzeiten bis 40 Minuten in schwierigem Gelände mit Höhenänderungen kein Problem.
Die größten Unterschiede des L3 im Überblick:
- Mehr Reichweite
- Höhere Scanrate
- Bessere Bewuchs -Durchdringung
- Weniger Scanrauschen
- kleinerer Fußabdruck
- Wesentlich erhöhte Effizienz
- 100MP RGB Kamera für Photogrammetrie und Kolorierte Punktwolke!
- Und das ganze bei vergleichbarem Preis!


| Scannersystem | L2 | L3 |
| Laser | 905 nm; max. 46,718W | 1535 nm; max. 100W |
| Gewicht | 905±5 g | 1,6 kg |
| Max. Erfassungsreichweite | 450 m bei 50 % Reflektivität, 0 klx 250 m bei 10 % Reflektivität, 100 klx | 700 m bei 10 % Refl., 350 kHz 950 m bei 10 % Refl., 100 kHz 2000 m bei 80 % Refl., 100 kHz |
| Max. Abtastrate | 240 kHz | 2 MHz |
| RGB-Kartierungskamera | 4/3 CMOS, 20 MP | Micro 4/3 CMOS, Dual 100 MP |
Wir haben den L3 vorab für euch getestet!
Unsere Testgebiete sollen einen guten Überblick über die Präzision und die absolute Genauigkeit des neuen LiDAR-Systems geben. Dafür haben wir 3 Gebiete wie folgt gewählt:
Warehouse: Ein Gebäude mit befestigter Umgebung und das Rauschverhalten und den Streifenausgleich zu testen. Gleichzeitig wurden hier auch eine Vielzahl von Messzielen ausgebracht, um die absolute Genauigkeit zu testen.
Powerline: Eine Powerline Strecke mit Doppelseiten, um zu sehen, wie gut das neue Scannersystem mit Details und der räumlichen Auflösung umgeht.
Waldgebiet: Und zu guter Letzt, ein dicht bewachsenes Gebiet, um zu sehen, wie gut der DJI L3 die Vegetation durchdringt und damit auch wie gut er für die Erstellung von Digitalen Geländemodellen herangezogen werden kann.
Wie hat der L3 im Vergleich zum L2 abgeschnitten?
Das Handling des neuen LiDAR-Systems war, wie von allen DJI-Drohnen und Payloads gewohnt, wertig und ausgereift. Sowohl die Montage als auch die Flugplanung waren einfach und intuitiv!
DJI hat es geschafft, mit dem DJI Zenmuse L3 einen großen Schritt im Vergleich zum L2 zu machen. Die verglichenen Parameter wurden allesamt vom L3 besser erledigt als vom L2.
Ein wesentlicher Faktor ist die Effizienz. durch die stark erhöhte Reichweite verringern sich die Flugzeiten bei großen Gebieten um ein vielfaches. Der L3 fühlt sich bei hohen Geschwindigkeiten wohl. Fluggeschwindigkeiten um 15m/s ermöglichen große Flächenleistung. Die Kalibrierung ist ähnlich wie beim L2 automatisch durchgeführt – allerdings auch nicht mehr so häufig. Alle 220sec bedeutet eine Distanz von über 3km zwischen den Kalibrierungen.




Die obigen Bilder stellen Scandaten von L3 und L2 gegenüber. Der L3 weist wesentlich höhere Punktdichten bei gleicher Fluggeschwindigkeit auf bei gleichzeitig wesentlicher Reduktion des Rauschverhaltens (siehe Detailansicht – Schnitt).




Der Vergleich der Laserscandaten aus DJI L3 und L2 zeigt einen deutliche besseren Detailgrad der Punktwolke. Durch den geringeren „Footprint“ zeigen sich sowohl die Stahlstruktur als auch die Seile besser abgebildet. Der L3 zeigt auch die Schwäche des L2 auf, die räumliche Auflösung der untereinander liegenden Stromleitungen aufzulösen.




Im direkten Vergleich der Durchdringung zeigt sowohl der 3D als auch der Schnitt die großen Vorteile des L3 gegenüber des L2. Besonders für die Erstellung digitaler Geländemodelle gibt es hier eine große Verbesserung.
Wie gut hat der L3 im Vergleich zum L2 nun abgeschnitten?
Der DJI Zenmuse L3 ist nach unseren Ergebnissen zu Urteilen eine Weiterentwicklung auf ganzer Linie!
Stichwortartig möchten wir hier die wichtigsten Erkenntnisse auflisten:
- Das Rauschverhalten ist in sehr verträglichem Maß
- Die Geometrie der befestigten Strukturen wird gut wiedergegeben.
- Bei niedrig eingestellter Scanrate ist die Reichweite wesentlich weiter als beim L2, was die Effizienz deutlich erhöht.
- Vor allem die Details kommen gut aus dem Scan abgebildet werden.
- Durch den Scan Modus „Sternförmig“ blickt der Scanner nach vorne, nach unten und zur Seite. Dies bildet Gebäude von allen Seiten gut ab.
- Die räumliche Auflösung ermöglicht im Vergleich zum L2 feinere Objekte aufzulösen. Besonders bei den doppelten Seilen der Powerline hatte der L2 noch Schwächen, die der L3 wesentlich besser löst.
- Die Bewuchs Durchdringung ist durch die verschiedenen Scanpattern wie linear oder -sternförmig sehr gut.
Unser Fazit
Drohnen Laserscan ist seit Jahren eines unserer Steckenpferde und wir achten hier auf Details.
Im Vergleich zum L2 ist der L3 definitiv eine enormer Zugewinn. Die Geschwindigkeit bei der Entwicklung, die DJI seit der Veröffentlichung des L2 (10. Oktober 2023) an den Tag gelegt hat, ist beachtlich.
Wir waren von der Performance und vor allem vom unglaublich niedrigen Preis positiv überrascht – bei Interesse an genaueren Informationen besucht gerne unseren Shop unter:
https://www.skyability.com/shop-produkt/dji-zenmuse-l3/
Bilder (c) TU Wien


